„Der Diabetes-Manager“
FAZ
Heimliche Helfer
7. März 2008 Kolumne
Mineralien an die Macht!
Sie stehen meist im Schatten der viel beachteten Vitamine, die Mineralien. Oft sind es nur winzige Mengen, die von diesen Spurenelementen gebraucht werden – doch ihre Wirkungen sind maximal. Hier die wichtigsten Mineralien, und welche helfende Wirkung sie beim Lifestyle-Diabetes haben:
Chrom: Neben Zink das wichtigste Mineral. Zusammen mit Nikotinsäure und verschiedenen Aminosäuren macht es den so genannten „Glukose Toleranz Faktor“ aus, der entscheidend dafür verantwortlich ist, wie der Körper das Zucker spaltende Hormon Insulin verwerten kann. Weil Chrom auch hilft, die Anzahl der Rezeptoren zu vermehren, an denen das Hormon andocken kann, hilft es, das Insulin besser zu verwerten – so werden die Insulin produzierenden Beta Zellen geschont, und es kreist weniger von dem dick machenden Hormon durch die Blutbahnen. Erhöht wird die Wirkung des Chroms durch Vitamin C. Besonders viel Chrom ist in der Bierhefe.
Magnesium: Sehr viele Diabetiker haben zu wenig Magnesium. Vor allem, wer sportlich aktiv ist, muss Mangelzustände befürchten. Das kann aber zu erhöhtem Blutdruck, zu schlechten Blutfetten und teilweise sogar zu Augenschäden führen. Bananen, Weizenkleie und Linsen sind gute Magnesium-Lieferanten.
Mangan: Wer gerne das Glas hebt, muss oft mit einem zu niedrigen Mangan-Spiegel leben. Viele Diabetiker haben teilweise um bis zu 50 Prozent zu niedrige Werte, mit der Folge, dass das Insulin nicht richtig wirken kann, dass zu wenig „Transportgefäße“ für die Weiterleitung der Glukose zur Verfügung stehen. Auch ist der Cholesterinspiegel dann oft erhöht. In Haferflocken, Weizenkleie und Haselnüssen tummelt sich Mangan besonders gerne.
Molybdän: Liebhaber von Fertiggerichten, von poliertem Reis, von Weissmehlen, leiden häufig an Molybdän-Mangel. Weil dieses Mineral insulinähnliche Wirkungen hat, kann es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommen. Auch besteht die Gefahr von Nierensteinen, die Aminosäuren der Eiweiße können oft nicht genügend verwertet werden – und es droht auch Haarausfall. Abhilfe schaffen können hier Rotkohl, Kartoffeln, Eier und Spinat.
Vanadium: Dieses extrem seltene Mineral wirkt ähnlich wie das Insulin, verwertet das Hormon besser. Ja es kann sogar Wirkung zeigen, wenn gar kein Insulin vorhanden ist. Ein besonders guter Lieferant ist eine der leider vergessenen, aber hochvitalen alten Sorten, dem Buchweizen, der aber botanisch eher mit dem Rhabarber verwandt ist.
Zink: Ein chronischer Mangel laugt langfristig die Insulin produzierenden Beta-Zellen aus, so dass zu wenig von dem Hormon hergestellt wird – was eine der Voraussetzungen für die Entwicklung des Alterszuckers ist (das ist dann so etwas wie die Steigerung des Lifestyle-Diabetes, bei dem meist genug Insulin da ist, es nur nicht mehr richtig wirkt). Fast alle Diabetiker haben zu wenig Zink, weshalb auch oft Wunden schlecht heilen. Weniger betroffen von diesen Mängeln sind die Freunde der Austern, der Linsen und Erbsen.
Wichtig: Alle diese Mineralien wirken am besten, wenn sie dem Körper über natürliche Lebens-Mittel zur Verfügung gestellt werden. Wer sich beispielsweise nach den Prinzipien der Lauber-Methode ernährt, muss kaum Mängel befürchten und braucht auch selten die Ergänzung durch spezielle Mittel.
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