„Der Diabetes-Manager“
FAZ
Rückschlag wegstecken
11. Januar 2007 Gern gemessen?
Schlechte Werte, gute Werte
Schönes Bild, schlechter Wert
Schönes Bild, schlechter Wert
Es sah wie ein einmaliger Ausreißer aus, dieser hohe Nüchternwert von 124. Das musste ich unbedingt fotografieren. Es wurde ein leicht schummriges Bild, das ich kurz vor Weihnachten in einem Hotel in Bangkok arrangierte. Und es waren schummrige Wochen, die auf mich zukamen.
Denn der Ausreißer war kein einmaliger. Fast drei Wochen quälte ich mich häufig mit Werten um die 120, manchmal ging es auf um die 110. Unter 100, was mein normaler Schnitt in 2006 war, ging es nie mehr.
Was war passiert? Ich weiß es bis heute nicht. War es das glutamatgetränkte Essen in Thailand? War es das doch zu gute Essen über die Feiertage, wo mein Bruder wieder einmal wie ein Weltmeister aufkochte? Waren es doch die süßen selbstgebackenen Verführungen, denen ich nicht immer wiederstehen konnte? War es der Stress um die existenziellen Nöte?
Jedenfalls wusste ich eines, die Werte werden wieder sinken. Und sie sanken. Ganz langsam gingen sie wieder in den 100er-Bereich und dann endlich am 10. Januar war wieder eine vertraute 91 auf dem Display zu sehen.
Was hatte ich gemacht? Rigoros habe ich seit Ende Dezember wieder alles Süße weggelassen. Mindestens vier Mal in der Woche jogge ich eine knappe Stunde. Konsequent habe ich die natürlichen Zuckersenker genutzt, vor allem den Bockshornklee, sei es gemahlen oder gekeimt. Und ich habe die letzten wilden Brennesseln gesammelt und sie mit Knoblauch wie Spinat zubereitet. Und ich habe aus vielen Gesprächen die Zuversicht gefunden, daß ich trotz finanzieller Engpässe meinen Weg weitergehe.
Mein Fazit: Ich messe auch dann gern, wenn die Werte schlecht sind. Nur so kann ich sie verbessern. Also sind schlechte Werte gute Werte.
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Ein Tag im Leben des Hans L.
11. November 2006 Gern gemessen?
Der Grenzwert ruft
Zweistellig will ich leben!
Zweistellig will ich leben!
Manchmal braucht es auch ein paar Zufälle, damit ich morgens in die Hufe, pardon, in die Turnschuhe komme. Lesen Sie selbst.
Es war ein schöner Herbstmorgen, dieser Samstag, den 11. November um 9 Uhr in München. Wie jeden Tag maß ich als erstes den Zucker: 100 zeigte das Gerät an. Gilt bei „strengen“ Ärzten als Grenzwert, die meisten tolerieren 110, manche auch 120 mg/dl. Aber das interessierte mich weniger, dachte vielmehr „gestern waren es morgens 95“
Erst mal auf die Terrasse, wo ich meine Kräuter für die Rezepte in meinen Büchern kultiviere. „Ah, freute ich mich, Alpensicht“. Na ja, nicht die ganze Kette, aber die paar Gipfel der Voralpen, die ich von mir sehen kann. Die Stimmung stieg. Jetzt fehlte nur noch der letzte Anreiz, in die Schuhe zu steigen, statt sich übers Frühstück herzumachen.
Plötzlich fiel mir beim Blick auf die Bäume vor mir ein: „Der Friedhof ist wieder offen“. Jahrelang war der denkmalgeschützte Südfriedhof gesperrt, weil seine mächtigen Grabmonumente einsturzgefährdet waren. Doch nun hatte ich gehört, daß die grüne Oase, wo so gern die Models in durchsichtigen Kleidchen für die Fotographen der Modemagazine posierten, wieder offen war.
Ja, so geht das manchmal. Es sind ein paar Zufälle, die nötig sind, den inneren Schweinehund zu überwinden. Nun ging alles wie von selbst, fünf Minuten später war ich auf der Piste.
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Standardwissen
11. November 2006 Gern gemessen?
So messen Sie immer gern
Ein paar Tips, wie das Messen des Zuckers mehr Lust als Frust bereitet
1. Immer dasselbe Meßgerät
Nie denselben Wert mit verschiedenen Geräten bestimmen. Zwar sind die guten Geräte inzwischen sehr präzise, aber jedes hat eben doch leichte Meßabweichungen. Langfristig fast wichtiger als der Absolutwert ist die Tendenz der Werte – und die bestimmt sich am besten immer mit dem gleichen Gerät.
2. Sich auf den Wert freuen
Werte nicht als eine Drohung sehen, sondern als ein Signal des Körpers. Der Körper will etwas mitteilen, was er anders nicht ausdrücken kann. Wenn der Wert zu hoch ist, stimmte was mit dem Lebensstil nicht. Und dann sollten Sie sich darüber freuen, daß Sie jetzt aktiv werden können.
3. Ruhig mal experimentieren
Wissen Sie, was Ihr Blutzucker nachts macht? Messen Sie doch mal, wenn Sie eh raus müssen. Messen Sie aber auch mal nach einer Cola (wenn Sie so was trinken). Direkt danach, nach einer Stunde, nach zwei Stunden. Und ziehen Sie die Konsequenzen daraus.
4. Bekennen Sie sich zum Messen
„Sie müssen aber krank sein, wenn Sie den Blutzucker messen“, sagen Ihnen vielleicht die Leute. Denen entgegen Sie: „Gerade weil ich nicht krank werden will, messe ich“.
5. Auch mal Werte ignorieren
Machen Sie sich nicht zum Sklaven Ihrer Werte. Wenn Sie Ihren 60. Geburtstag feiern, und die Werte sind zu hoch, dann sind sie an dem Tag halt zu hoch – und vielleicht noch einen Tag später. Aber Sie haben ja nicht wochenlang Geburtstag.
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