„Der Diabetes-Manager“
FAZ
St. Chrischona
27. November 2006 Kraft-Quellen
Kraft der Kelten
Kirche St. Chrischona
Kirche St. Chrischona
Auf einer heiligen Stätte der Kelten errichteten die Christen die Kirche St. Chrischona, oberhalb von Basel.
Es ist der erste Familienausflug, an den ich mich erinnern kann: Die Wanderung von meiner Heimatstadt Lörrach zu der Kirche St. Chrischona, die oberhalb von Bettingen bei Basel liegt. Später bin ich immer wieder zu dieser Quelle der Kraft zurückgekommen. Inzwischen gehört die Kirche zum festen Programm meiner Joggingstrecke. Und so oft es geht, besteige ich den Turm, von dem bei schönem Wetter die Alpen zu sehen sind, aber auch die Vogesen, der Schwarzwald und der Hotzenwald.
Welche Magie von diesem Ort ausgeht, hat mir vor einiger Zeit ein evangelischer Pfarrer erzählt: Die Kelten errichteten neben St. Chrischona noch heilige Stätten in Tüllingen (die heutige Kirche St. Ottilien) und in Basel (die heutige Kirche St. Margarethen). Diese drei auf Hügeln gelegenen Stätten bilden ein Dreieck, in dessen Mitte wiederum ein Heiligtum stand: Es ist das heutige Basler Münster. Wobei die Christen sogar die astronomische Anlage der Kelten übernommen haben: Zur Sommersonnenwende am 21. Juni fällt ein Sonnenstrahl für eine Stunde so durch das Münster, daß er bis zum Altar vordringt.
Unvergeßlich ist mir, wie ich am 25. Juli 2006 nach St. Chrischona „pilgerte“, nämlich morgens um 6 Uhr mit dem Rad. Natürlich unterschätzte ich, wie steil der Weg ist, kam ein wenig zu spät, hörte aber immerhin noch den größten Teil der liturgischen Gesänge von Maria Jonas, die Lieder der großen Hildegard von Bingen frühmorgens in einem Konzert der Lörracher „Stimmen“-Reihe vortrug. Als ich nach dem Konzert wieder ins Freie trat, nach Basel herunterschaute, wusste ich, was Quellen der Kraft sind.