„Der Diabetes-Manager“
FAZ
Gesunde Gesundheit
10. November 2006 Wichtige Werte
Wichtige Werte
Guter morgen! Unter 100
Guter morgen! Unter 100
Das müssen Sie wissen
Diabetes tut nicht weh. Aber er äußert sich schon in einem frühen Stadium, wenn gewisse Grenzwerte überschritten werden. Hier eine Übersicht der wichtigsten.
Sind Sie Diabetiker? Nur die Blutzuckermessung gibt darauf eine klare Antwort. Und sie enthüllt, ob Sie die letzten Wochen häufig gesündigt haben
Schnelltest Diabetes
Fünf einfache Fragen, fünf klare Antworten
1. Haben Sie häufig Durst, einen trockenen Hals?
2. Sind Sie zu dick (über 10% Übergewicht)?
3. Haben nahe Verwandte Diabetes?
4. Heilen auch kleine Wunden schlecht?
5. Müssen Sie häufiger als andere aufs Klo?
Drei Mal Ja heißt: Vorsicht! Da könnte was im Anmarsch sein. Vor allem die Fragen 3 und 4 sind kritisch. Jetzt hilft nur eines: Sofort zum Arzt, in die Apotheke und morgens nüchtern (das heißt nichts gegessen) den Blutzucker bestimmen lassen.
Aber Achtung: Beachten Sie bitte, daß die Mehrzahl der Betroffenen keinerlei Anzeichen spürt. Deshalb hilft nur Messen.
Die kritischen Grenzwerte
Selbst messen können Sie folgende Werte:
Nüchternzucker: Ein Schlüsselwert, der starke Hinweise gibt, ob Ihnen eine Diabetes-"Karriere" droht. Liegt der Wert über 100 mg/dl, wird´s kritisch.
Nach dem Essen: Auch hier legen die Ärzte strenge Maßstäbe an. Über 140 mg/dl darf der Zuckerspiegel nach ihren Definitionen nach einer Stunde nicht steigen.
Lauber-Anmerkung: Grenzwerte sind wichtig. Aber sie können natürlich nur Anhaltspunkte sein. Mir ist aufgefallen, daß der offizielle Nüchternwert in den letzten Jahren von 120 über 110 auf 100 gesunken ist. Also, sich nicht verrückt machen lassen, wenn´s mal nicht unter 100 ist oder wenn nach dem Essen mal auch 160 erreicht werden. Wer sicherer gehen will, läßt etwas anderes bestimmen, den Langzeitwert.
Messen lassen müssen Sie den Langzeitwert HbA1c (was sich hinter diesen Kürzeln verbirgt, steht im Buch "Fit wie ein Diabetiker"). Wenn hier der Arzt oder ein gut ausgestatteter Apotheker Werte von über 6,5 feststellen, wird´s langsam kritisch. Wer nun ganz sicher gehen will, daß nicht doch ein Diabetes2 droht, macht beim Arzt einen sogenannten.
Oraler Glukose Toleranztest (OGT) Das klingt hochgestochener als es ist. Es wird schlicht eine standardisierte Menge Zuckerwasser getrunken und dann gemessen, wie gut der Körper mit diesem süßen Schock fertig wird. Nach diesem anerkannten Test kann jeder gute Arzt sicher sagen, ob ein Diabetes2 vorliegt, den ich Lifestyle-Diabetes nenne. Dann die große Frage
Ist Diabetes heilbar?
Ja und Nein. Nicht heilbar ist der sogenannte Typ-1-Diabetes, den vor allem Jugendliche bekommen. Bei Ihnen zerstört der Körper die Zellen, die Insulin herstellen. Wird keines gespritzt, droht der Tod. Doch inzwischen gibt es hervorragende Insuline. Sie ermöglichen den knapp eine Million Betroffenen in Deutschland ein praktisch normales Leben.
Ja, Diabetes ist heilbar - wenn auch nur mittelbar. Mit der von mir entwickelten Methode läßt sich bei vielen der Diabetes2 in das Stadium einer Disposition zurückdrängen. Rund 40 Prozent der Deutschen haben das "Diabetes-Gen" - weshalb heute schon bald 10 Millionen Deutsche diesen früher fälschlich Alterszucker genannten Diabetes auch schon haben. Wenn er da ist, dann drohen
Schlimme Folgen:
Blind, impotent, Fuß ab. Das sind nur einige der schlimmen Schäden, die ein unerkannter Diabetes anrichten kann. Aber auch Herzinfarkt, Schlaganfall gehen auf das Konto des lautlosen Killers. Lautlos, weil erhöhte Zuckerwerte nicht spürbar sind. Gewissheit bringt nur Messen - und zwar des Blutes nicht des Urins.
Wie oft messen?
Ich messe täglich! Morgens, nach dem Aufwachen. Manchmal auch häufiger, wenn ich wissen will, wie sich der Zuckerspiegel in meinem Körper entwickelt. Manche Ärzte halten das für übertrieben, die Krankenkassen sind auch nicht begeistert, weil sie die Teststreifen, die rund einen halben Euro pro Messung kosten, bezahlen müssen.
Meistens zahlen die Kassen aber nicht. Trotzdem lohnt es sich, selbst für die Kosten der Prävention aufzukommen. Denn Messen ist keine Last, sondern
Messen ist Motivation
Wie Zähneputzen ist das Messen für mich. Sind die Werte schlecht, dann habe ich gesündigt. Sind sie gut, habe ich auf die Signale des Körpers geachtet. In jedem Fall sind die Werte: Motivation und Handlungsanleitung.
Kurz&praktisch: Umrechnungstabelle
Zwei Maßeinheiten gibt es, um den Blutzucker zu messen: In der alten Bundesrepublik sind es meist mg/dl, in den Neuen Ländern, der Schweiz meist mmol/l. Hier einige Anhaltspunkte, wie sich das eine aus dem anderen errechnet.
mg/dl mmol/l
50 2,8
80 4,4
100 5,6
120 6,7
140 7,8
160 8,9
180 10,0
So, mehr gibt´s nicht. Unter 50 ist es gefährlicher Unterzucker, über 180 lästiger Überzucker. Also, egal welche Maßeinheit, das ist die Bandbreite.
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